Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Campion, Leon

Belgier, wurde am 17. August 1902 in Bruzet bei Nivelles in Wallonisch-Brabant südlich von Brüssel geboren. Der Buchhalter wohnte in Brüssel-Evere, Avenue Pater Damian 43. Er war verheiratet und hatte ein Kind.
Als Widerstandskämpfer bei „Nacht und Nebel“ Anfang 1942 verhaftet und zunächst vermutlich im zentralen deutschen Wehrmachtsgefängnis Brüssel-St. Gilles festgehalten, wurde Leon Campion heimlich nach Deutschland in das Gefängnis Bochum verschleppt.
Wegen Spionage verurteile ihn der vor Ort tagende Berliner „Volksgerichtshof“ am 26. Februar 1943 zu zwölf Jahren Zuchthaus. Das höchste NS-Gericht war insbesondere für „schwere Fälle“ zuständig.
Zur 'Strafverbüßung' wurde Leon Campion nach einem Monat, am 24. März 1943, zunächst in das Zuchthaus Hameln verlegt. Für NN-Gefangene bestand auch in Hameln eine strenge Isolationshaft mit Informations- und Kontaktverbot.
Mit einem Sammeltransport von 80 vor allem belgischen Widerstandskämpfern wurde Leon Campion am 19./20. Mai 1943 in das Zuchthaus Sonnenburg/Neumark in Ostbrandenburg überführt. Dort saßen zwischen 1942 und 1945 über 1500 NN-Gefangene strikt isoliert ein und mussten überharte, für viele zum Tod führende Zwangsarbeit leisten.
Leon Campion starb am 10. August 1944 im Zuchthaus Sonnenburg.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Sonnenburg