Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
Elskens, Victor-René
Belgier, wurde am 4. Januar 1904 in Lebbeke, Ostflandern, geboren. Der Arbeiter wohnte in Lebbeke, Brusselschesteenweg 166.
Victor Elskens war seit Juni 1941 Mitglied der Widerstandsgruppe „B.V.L.“ (niederl.: „Bevrijdingsleger“ / „Belgisch Vrijwilligerslegioen“; franz.: „A.L.“ = „armée de la libération“). Die Geheime Feldpolizei verhaftete ihn am 12. Oktober 1942 „bei Nacht und Nebel“ und sperrte ihn zunächst in das Gefängnis von Dendermonde, um ihn anderntags in das deutsche Wehrmachtsgefängnis Gent zu bringen. Am 22. März 1943 wurde Victor Elskens heimlich nach Deutschland in das Gefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam Victor Elskens mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus Bochum in das Zuchthaus Hameln. Für NN-Gefangene bestand auch in Hameln eine strenge Isolationshaft mit Informations- und Kontaktverbot.
Am 29. April 1944 wurde Victor Elskens zusammen mit knapp 70 Belgiern und Franzosen des genannten Transports in das von alliierten Bomben nicht bedrohte Zuchthaus Groß Strehlitz in Oberschlesien weiterverlegt, den zentralen Zielort für NN-Verschleppte seit Frühjahr 1944 und bis zur Deportation in KZs im Herbst 1944.
Aus Groß Strehlitz kam Victor Elskens am 22. Mai 1944 in das Zuchthaus-Außenlager Laband bei Gleiwitz. Dort mussten NN-Gefangene für die örtliche Niederlassung der Oberschlesischen Hüttenwerke Zwangsarbeit leisten.
Am 3. September zurück in Groß Strehlitz wurde Victor Elskens mit Räumung dieses Zuchthauses am 30. Oktober 1944 vor der herannahenden Roten Armee auf einen mörderischen Todesmarsch zum KZ Groß Rosen in Niederschlesien gezwungen, den er wie Hunderte seiner zumeist belgischen Leidensgenossen nicht lange überlebte.
Viktor Elskens ist seit Februar 1945 „verschollen“, also wahrscheinlich im KZ Groß Rosen oder auf einem Todesmarsch Richtung Westen umgekommen.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Groß Strehlitz