Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Rosen, Jacques

Belgier, wurde am 27. Juli 1903 in Limbourg, Provinz Lüttich, geboren. Der Textilarbeiter wohnte in Limbourg, rue Théodore Dujardin 7.
Jacques Rosen gehörte dem Widerstand in den belgischen Grenzgemeinden an, die 1940 zusammen mit Eupen-Malmedy ganz oder teils von NS-Deutschland annektiert worden waren. Die Gestapo nahm ihn am 4. Juni 1942 in Aachen bei „Nacht und Nebel“ fest und brachte ihn bis zum 6. Juni 1942 im Gefängnis Eupen unter.
Danach wurde Jacques Rosen heimlich nach Deutschland verschleppt, entweder direkt oder mit Zwischenstationen in ein Berliner Gefängnis; ob er sich in der Gewalt der Gestapo befand, womöglich Angeklagter vor dem Berliner „Volksgerichtshof“ war, ist nicht bekannt.
Nach zehn Monaten, am 13. April 1943, wurde Jacques Rosen aus Berlin in das Gefängnis Bochum gebracht.
Aus Bochum kam Jacques Rosen am 22. Mai 1943 mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen in das Zuchthaus Hameln. Für NN-Gefangene bestand auch in Hameln eine strenge Isolationshaft mit Informations- und Kontaktverbot.
Am 29. April 1944 wurde Jacques Rosen zusammen mit knapp 70 Belgiern und Franzosen des genannten Transports in das von alliierten Bomben nicht bedrohte Zuchthaus Groß Strehlitz in Oberschlesien deportiert, den zentralen Zielort für NN-Verschleppte seit Frühjahr 1944 und bis zur Deportation in KZs im Herbst 1944.
Mit Räumung dieses Zuchthauses am 30. Oktober 1944 vor der herannahenden Ostfront wurde Jacques Rosen auf einen mörderischen Todesmarsch zum KZ Groß Rosen in Niederschlesien gezwungen, den er wie Hunderte seiner zumeist belgischen Leidensgenossen nicht überlebte.
Jacques Rosen starb am 11. Dezember 1944 im KZ Groß Rosen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Groß Strehlitz