Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
van der Auwera, Jan August

Belgier, wurde am 11. Oktober 1901 in Mechelen geboren. Der Schlosser wohnte in Mechelen, Elektriciteitstraat 70. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder.
August van der Auwera wurde als Mitglied der Widerstandsorganisation „Groep Bayard Lijn K“ am 7. April 1944 verhaftet und von einem deutschen Militärgericht in Antwerpen am 11. Mai 1944 zu fünf Jahren Freiheitsentzug wegen „Störung des inneren Friedens“ verurteilt.
Danach wurde er nach Deutschland deportiert, zunächst vermutlich in das Zuchthaus Bonn, anschließend in das Gefängnis Bochum.
Als im Frühjahr 1945 westdeutsche Haftanstalten wie Bochum vor den heranrückenden Westalliierten geräumt wurden, war August van der Auwera einer von über 60 Belgiern, die mit einem 200köpfigen Gefangenentransport um den 22. März 1945 im Zuchthaus Hameln eintrafen.
Wenige Tage später, am 27. März, gehörte er einem ebenfalls sehr großen „Evakuierungstransport“ an, der während eines mehrtägigen Zwischenaufenthalts in Hannover offenbar ohne Versorgung blieb und geteilt wurde. Der Teil mit August van der Auwera erreichte am 31. März das Zuchthaus Celle.
August van der Auwera erlebte am 12. April 1945 noch die Befreiung des Zuchthauses durch US-Truppen.
Er starb am 18. April 1944 in „Buchelberg“ (Örtlichkeit bislang nicht identifiziert). Die Strapazen der tagelangen Transporte in der drangvollen Enge von Viehwaggons, ohne oder mit völlig unzureichender Versorgung, werden (mit) zu seinem Tod geführt haben.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Von Celle nach Bützow-Dreibergen