Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Tschabulas, Jonas

Litauer, wurde am 20. Oktober 1901 in Jutgaicin (?) Litauen geboren. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder. Zuletzt war er in Hamburg vermutlich als Zwangsarbeiter im Einsatz.
Seit Anfang 1944 in Untersuchungshaft, wurde Jonas Tschabulas am 4. Mai 1944 vom Sondergericht Hamburg nach Kriegssonderstrafrecht wegen „Verbrechens gegen die Volksschädlingsverordnung“ zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt und am 17. Mai zur Strafverbüßung nach Hameln verlegt.
Jonas Tschabulas kam in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum „verschärften“ Arbeitseinsatz. Die dort erlittenen Strapazen dürften ihn gesundheitlich geschwächt haben.
Jonas Tschabulas musste am Todesmarsch der Lagerinsassen von Holzen zum Zuchthaus Bützow-Dreibergen teilnehmen, der am 4. April 1945 in Halle an der Saale Halt machte und am 6. April das Zuchthaus in Coswig an der Elbe erreichte.
Als der Marsch am 8. April entlang der Elbe nach Osten weiterging, blieben Jonas Tschabulas und mehrere seiner Leidensgenossen in Coswig, weil sie nicht mehr marschfähig waren.
Jonas Tschabulas starb wenige Tage später, am 12. April 1945, im Zuchthaus Coswig.
Sein Leichnam wurde verbrannt und die Urne auf dem Zuchthausgelände in Grab Nr. 95 beigesetzt.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Von Holzen nach Bützow-Dreibergen