Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

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Suchergebnis zum Begriff: wuppertal

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Kokke, Petrus

Belgier, wurde am 23. September 1901 in Ravels bei Turnhout geboren. Der Steinmetz wohnte in Ravels, Werandestr. 24.

Als Widerstandskämpfer am 28. Mai 1942 in Ravels bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und zunächst im Gefängnis von Brüssel-St. Gilles festgehalten, wurde Petrus Kokke am 25. Juli 1942 als NN-Gefangener heimlich nach Deutschland in das Gefängnis Wuppertal verschleppt. Das Sondergericht Essen verurteilte ihn am 29. Januar 1943 wegen „verbotenen Waffenbesitzes“ zu einer hohen Freiheitsstrafe.

Zusammen mit vielen anderen kurz zuvor verurteilten Belgiern und Franzosen kam Petrus Kokke wenig später in das Zuchthaus Hameln.

Mit einem Sammeltransport von 80 westeuropäischen, vor allem belgischen Widerstandskämpfern wurde Kokke am 19./20. Mai 1943 in das Zuchthaus Sonnenburg/Neumark in Ostbrandenburg verlegt.

Vermutlich seit November 1944 war Petrus Kokke Häftling im KZ Sachsenhausen und wohl bis zum 21. März 1945 im Außenlager Heinkel-Flugzeugwerke in Oranienburg im Arbeitseinsatz.

Petrus Kokke starb nach dem 21. März 1945, vermutlich als eines der Opfer des mörderischen Todesmarsches von Sachsenhausen in Richtung Parchim.

Nach Auskunft des belgischen Historikers Cyriel Verbeek (email vom 13.9.2014) ist die Verfolgungsgeschichte des Petrus Kokke besonders tragisch: Infolge eines familiären Konflikts wurde Kokke aus seinem persönlichen Umfeld wegen Waffenbesitzes angezeigt; nach seiner Verurteilung setzte sich sein Sohn bei der Besatzungsmacht vergeblich für ihn ein. Nach dem Krieg musste der Verräter seine Tat mit fünf Jahren Gefängnis büßen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene - Strafanstalten - Sonnenburg

Koll, Ernst Johannes Friedrich

wurde am 4. September 1875 in Witten/Ruhr geboren. Der Handelsvertreter wohnte in Wuppertal-Barmen, Diedenhofenstr. 3.

Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt

Koll kam vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen am 26. September 1944 in das Zuchthaus Hameln. Nach einer Woche Zwischenaufenthalt, am 2. Oktober, ging der Transport weiter in Richtung Prenzlau, nördlich von Berlin gelegen.

Koll kehrte am 15. Februar 1945 in das Zuchthaus Hameln zurück, vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten mit einem wiederum großen Sammeltransport, der aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer anderen östlich gelegenen Strafanstalt – wie dem Gerichtsgefängnis Prenzlau – kam. Koll gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.

Ernst Koll starb nach der Befreiung am 12. Mai 1945 im Zuchthaus. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Ernst Koll wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 15. Mai) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/77).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene - Hameln

Lenz, Emil Paul

wurde am 18. März 1885 in Wuppertal-Elberfeld geboren. Der Landwirt und Milchhändler wohnte in Wuppertal-Barmen, Schwanenstr. 20.

Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.

Lenz kam vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen am 2. November 1944 in das Zuchthaus Hameln.

Emil Lenz starb nach der Befreiung am 11. Mai 1945 im Zuchthaus. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Emil Lenz wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 14. Mai) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/129). 1946 ließ ihm seine Familie einen beschrifteten Grabstein setzen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene - Hameln

Maris, Jan

Belgier, wurde am 1. September 1880 in Stocktroy geboren. Der Gendarm wohnte in Puurs bei Antwerpen, Kalfortbaan 38.

Als Widerstandskämpfer am 17. Oktober 1941 in Puurs bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und bis zum 29. Juni 1942 in den Gefängnissen von Mechelen, Antwerpen und Brüssel-St. Gilles festgehalten, wurde Jan Maris anschließend als NN-Gefangener heimlich nach Deutschland in das Gefängnis Wuppertal verschleppt. Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte ihn in einem Massenprozess gegen Widerstandskämpfer am 26. Februar 1943 wegen „Feindbegünstigung“ zu einer hohen Freiheitsstrafe.

Zusammen mit vielen in diesem Prozess verurteilten Belgiern und Franzosen kam Jan Maris wenig später aus dem Gefängnis Wuppertal in das Zuchthaus Hameln.

Mit einem Sammeltransport von 80 westeuropäischen, vor allem belgischen Widerstandskämpfern wurde Maris am 19./20. Mai 1943 in das Zuchthaus Sonnenburg/Neumark in Ostbrandenburg verlegt.

Jan Maris starb am 31. Januar 1944 im Zuchthaus Sonnenburg.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene - Strafanstalten - Sonnenburg

Marx, Alice, geb. Rottenstein

wurde am 7. Januar 1887 in Hehlen geboren.

Sie wohnte in Wuppertal.

Am 10. November 1941 wurde sie von Düsseldorf in das Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden - Hehlen