Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

Einführung zu den Opfergruppen
 

Kapitel 2

Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

Todesorte 1: Hameln, Zuchthaus-Außenlager Holzen und auf Todesmärschen

Zuchthaus-Außenlager Holzen bei Eschershausen

Das Zuchthaus-Außenlager Holzen bei Eschershausen wurde im Juli 1944 für den Ausbau von Bergwerksstollen des Hils zum Zwecke der Untertage-Rüstungsproduktion eingerichtet. Es diente der Zuchthausverwaltung Hameln unter anderem als Ort „verschärften“ Strafvollzugs. 33 Männer kamen in der „Krankenstube“ des Lagers aufgrund der mörderischen Bedingungen im Lager und bei der Arbeit ums Leben.

Viele Opfer gehörten zur Erstbelegung des Lagers, die anfangs in Zelten hausen musste. Zu diesen zählten Dutzende Celler Häftlinge, die im August 1944 über Hameln in das Außenlager gelangten. Unter den Toten waren ausländische Häftlinge überproportional vertreten, die ab September 1944 in großen Räumungstransporten aus frontnahen vor allem westdeutschen Haftanstalten nach Hameln verlegt wurden.

Mittelbar ist die Zahl der Toten, die dem Zuchthaus-Außenlager Holzen zuzurechnen ist, noch höher. Schwer erkrankte oder verletzte Männer wurden ins Zuchthaus Hameln zurückverlegt, wo viele von ihnen starben.

Die meisten Toten wurden auf dem Gemeindefriedhof Holzen bestattet und 1946 auf den im Hils neu angelegten „Ehrenfriedhof“ für NS-Opfer umgebettet. Die verstorbenen Niederländer wurden auf das „Nederlandse Ereveld“ des Seelhorster Friedhofs in Hannover umgebettet und die Verstorbenen aus anderen westeuropäischen Ländern in ihre Heimat überführt. Auf dem „Ehrenfriedhof“ verblieben 25 Gräber, darunter die von sieben Ausländern. Vom nahen Dorf Holzen aus ist der als Kriegsgräberstätte ausgewiesene Friedhof über einen Fußweg zu erreichen.
 

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