Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

Einführung zu den Opfergruppen
 

Kapitel 2

Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

Todesorte 2: Nach der Verschleppung aus Hameln in andere Strafanstalten

Zuchthaus Celle

Als einzige Zuchthäuser der preußischen Provinz Hannover und vorrangig für den großen Bezirk des Oberlandesgerichts Celle zuständig, hatten Celle und Hameln enge Beziehungen, so in Gestalt eines regen Gefangenenaustausches.

Aufgrund amtlicher Verfügungen während des Krieges sollten Wiederholungstäter bzw. Gefangene mit hohen Freiheitsstrafen vorzugsweise im Zuchthaus Celle untergebracht werden und umgekehrt Ersttäter bzw. Gefangene mit niedrigen Freiheitsstrafen im Zuchthaus Hameln. Anders als die Hamelner Anstalt war die Anstalt in Celle schon seit langem ein Zuchthaus und  schon immer für Schwerkriminelle zuständig und mit entsprechend konditioniertem, unnachsichtigem Dienstpersonal ausgestattet; Gefangene fürchteten eine Verlegung nach Celle, während das Zuchthaus Hameln, in dem noch das relativ umgängliche Personal aus der Gefängniszeit (bis 1935) im Dienst war, als weit weniger „streng“ galt.

Ende 1942 wurden die letzten knapp 30 jüdischen Häftlinge von Hameln nach Celle verlegt. Zwei von ihnen starben dort. Kurze Zeit später wurden die übrigen zusammen mit den in Celle einsitzenden Juden 1943 überwiegend in das KZ Auschwitz verschleppt.

Insgesamt starben im Celler Zuchthaus-Lazarett 29 vormalige Gefangene aus dem Zuchthaus Hameln. Die meisten – überwiegend Ausländer – gelangten in der Spätphase des Krieges nach kräftezehrendem Transport nach Celle.
 

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