Orte der Erinnerung für die Opfer des Nationalsozialismus
im Kreis
Hameln-Pyrmont und angrenzenden Orten
Börry
Texte und Fotos: Bernhard Gelderblom
Jüdischer Friedhof

Foto 1990
Lage und Größe: | außerhalb des Dorfes in
westlicher Richtung (Latferde); 424 qm |
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Bestand an Steinen: | 3 Steine der Familie
Schloß (1903 bis 1914) aus einem großen Bestand |
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Daten zur Geschichte: | 1818 zuerst erwähnt im Besitz der jüdischen Familie Schloß ein großer Bestand von Steinen November 1938 durch die örtliche SA zerstört 1960/61 Wiederaufstellung von 3 erhaltenen Steinen durch Angehörige der Familie Schloß |
In jedem Dorf des alten Amtes Grohnde, in dem Juden lebten,
gab es auch einen jüdischen Friedhof. In Börry wird der Friedhof
erstmals 1818 anlässlich einer Gerichtssache erwähnt. 1858 war das
Grundstück im Besitz von Abraham Schloß, in dessen Haus sich auch die
Synagoge befunden hat.
Der Friedhof von Börry soll bis 1938 gepflegt worden sein. Am 9. November 1938 wurden die Steine durch die dörfliche SA umgestürzt und auf die Straße geworfen.
Von den zahlreichen Steinen des Friedhofes in Börry, der heute dem Landesverband der jüdischen Gemeinden gehört, sind drei erhalten. Erich Schloß, der rechtzeitig nach England gegangen war, kam nach dem Kriege mehrmals nach Börry und sorgte für die Aufstellung der Steine seiner Eltern und seines Bruders.